Aktuell
Perplex
von Marius von Mayenburg
Endlich wieder zu Hause! Gerade aus dem Urlaub zurück betreten Eva und Robert ihr Wohnzimmer. Gibt es Post? Nanu, woher stammt die neue Topfpflanze? Warum funktioniert das Licht nicht mehr? Judith und Sebastian, die das Blumengießen übernommen hatten, stehen plötzlich auch im Wohnzimmer. Die Pflanze gehört doch in die Küche und das Licht springt ganz selbstverständlich an. Und wer sind jetzt eigentlich die Gastgeber?
Es wird immer kurioser, denn plötzlich sind Eva und Robert gar kein Paar, worauf sie – nun ja – recht perplex reagieren. Oder ist Robert vielleicht erst 8 Jahre alt und Sebastian ein Elch?
Mit seinem Vier-Personen-Stück schuf Marius von Mayenburg einen aberwitzig-surrealistischen Reigen, in dem die bürgerliche Welt der Protagonist*innen in rasantem Tempo aus den Fugen gerät. Beziehungen lösen sich und setzen sich überraschend neu zusammen. Die Figuren verstricken sich in Existenzkrisen, führen religiös-philosophische Debatten, leben im wilden Identitätswechsel und behaupten stets munter, das sei Normalität. Jede und jeder der Vier ist bemüht, den Ansprüchen der anderen zu genügen – auch wenn sich mit jeder Szene völlig verändert, was die Erwartungen der anderen sind. So bröselt auch die letzte soziale Sicherheit: Woher kann ich wissen, wer ich bin? Und wer wäre ich, wenn ich das Hamsterrad aus Erwartungen der anderen verlassen könnte?
Text: Stadttheater Fürth
Stadttheater Fürth
von Marius von Meyenburg
Regie: Stefan Butzmühlen
Kostüme: Susanne Suhr
Bühne: Peter Wendl
Regieassistenz: Stefan Schneller
Hospitanz: Esther Müller
mit Hannah Candolini, Sunna Hettinger, Mark Harvey Mühlemann und Frederick Redavid